Mal

Mal ist eine weitere riesige Industriestadt in der „Zona Industria“, die südlich von Dom gelegen ist. Sie hat 49.54 Mio Einwohner und ist vor allem durch riesige Werfte, Fabrikanlagen für Bedarfsgüter und Raumschiffsfertigungsanlagen bekannt. Es gibt aber auch hier alte Stahlwerke (auch Durit-Veredelung), Hochöfen, Hüttenwerke und Zechen, die neben Kohle auch ebenfalls Hyperkristalle, aber auch Metallerze und Salze gefördert haben. Insbesondere wurden beim Bau der Stadt riesige Kupfervorkommen entdeckt, größer als die auf der Erde. Eben diesem Metall ist es zu verdanken, dass die dorgonischen Städte ihre typischen Runddächer aus Kupfer erhalten haben. Die Mentalität der Einwohner ist ähnlich wie in Shihuk; diese beiden Städte „halten wie Pech und Schwefel zusammen“.

Die Markthalle und Rohstoffbörse von Mal auf Dorgon (C) Stefan Wepil
Die Markthalle und Rohstoffbörse von Mal auf Dorgon
(C) Stefan Wepil

Neben diesen beiden Städten gibt es noch dazwischen einige „kleinere“ Städte von ca. 800000 und 7 Mio Einwohnern. Mit Shihuk ist Mal die „Hauptstadt“ der Region.  Auch diese Stadt hat einige Sehenswürdigkeiten, die auf der industriellen Vergangenheit basieren. In der Innenstadt befindet sich ein riesiger Marktplatz, wo sich dort auch die Markthalle, das markante Rathaus mit dem roten Backstein und nicht zuletzt die riesige Rohstoffbörse befinden. In der Rohstoffbörse wird mit allen Rohstoffen gehandelt, neben Stein- und Braunkohle, Salzen, Öl, Metallerzen verschiedener Art, Edelsteinen und Edelmetallen auch mit Hyperkristallen. Dabei ist die Atmosphäre in dem riesigen Gebäude leicht aggressiv; es kann hier trotz Computerunterstützung ziemlich laut in bester „Arenastimmung“ zugehen, denn schon winzigste Veränderungen können binnen Millisekunden zu drastischen Preisschwankungen kommen. An den Börsengewinnen verdient der Kaiser natürlich kräftig mit.

Die Gevaus-Werft von Mal auf Dorgon (C) Stefan Wepil
Die Gevaus-Werft von Mal auf Dorgon
(C) Stefan Wepil

Die wichtigste Werft ist die Gevaus-Werft, wo dort die ersten Adlerschiffe montiert wurden, bevor die Dorgonen die ersten Raumschiffsfertigungsanlagen auf fremden Planeten errichtet haben. Dieser riesige Komplex ist flächenmäßig immerhin so groß wie Berlin und Dresden zusammen und lief zuletzt vollrobotisch. Bei den Charkos-Angriffen wurde diese Werft zerstört, konnte aber wieder aufgebaut werden. Etwa 300 Jahre lang nach den Angriffen produzierte man wieder die Adlerschiffe, bis die Flotte groß und gut genug für die Selbstverteidigung war und diese Werft dann aufgegeben werden konnte. Sie ist aber nicht komplett stillgelegt. Zum einen dient sie als Museum, zum anderen werden hier immer noch einzelne Spezial-Baureihen der Adlerschiffe und andere Schiffstypen gebaut – Dorgon will nicht abhängig von den externen Werftwelten werden, um für Notfälle gerüstet zu sein. So kann die Werft schnell wieder umgestellt werden.

Das Kohle- und Kupferbergwerk Norgusus von Mal auf Dorgon (C) Stefan Wepil
Das Kohle- und Kupferbergwerk Norgusus von Mal auf Dorgon
(C) Stefan Wepil

Einer der gut erhaltenen Kupferbergwerke ist die Zeche Norgusus, eigentlich schon eine Stadt für sich mit insgesamt sechs Schächten (je drei pro Anlage) aus verschiedenen Epochen. Eigentlich ist es ein Kombi-Bergwerk, denn dort wurde auch zeitweise Kohle gefördert. Es gab unter Mal neben Kohle auch riesige Kupfervorkommen. Hier wurden auch gerne Sklaven zur Arbeit verpflichtet. Neben der Wasserhaltung dient die Anlage als Kulturzentrum, aber auch als Versuchsbergwerk zur Erprobung und Optimierung neuer Bergbaumethoden. Zudem wurde vor 20000 Jahren Wasser mit besonderen Eigenschaften gefunden, die von verschiedenen Mineralien herrühren. Nach der Entfernung der Kupferverunreinigung eignet sich dieses wohlschmeckende Wasser als zusätzliches „Brauwasser“ für die Ägois-Brauerei und bereichert so die Getränkekarte.

Die Garzuvian-Siedlung in Mal auf Dorgon (C) Stefan Wepil
Die Garzuvian-Siedlung in Mal auf Dorgon
(C) Stefan Wepil

Einer der Mustersiedlungen ist der Stadtteil Garzuvian in der Nähe der stillgelegten Zeche Lavesia, von denen nur noch drei der vier Schächte erhalten sind, darunter die erste maschinelle Turmförderanlage (noch mit herkömmlichen Motoren). Der Rest wurde abgerissen und in einen Park verwandelt. Dieser wird von rekultivierten Kohlehalden geprägt, wo auf einer von ihnen die „Rakete“ aufgestellt wurde. Es handelt sich um einen Aussichtspunkt von 330 m Höhe, der über eine helixförmige Treppe zu erreichen ist (für Gebrechliche steht aber auch ein Antigrav-Aufzug zur Verfügung). Die Siedlung ist schön, grün und komfortabel und wird deswegen auch das „Pulchina der Arbeiter“ genannt.

Das Salzbergwerk Sovullum von Mal auf Dorgon (C) Stefan Wepil
Das Salzbergwerk Sovullum von Mal auf Dorgon
(C) Stefan Wepil

Eigentlich schon außerhalb von Mal (220 km südwestlich) liegt die 920000 Einwohner-Gemeinde Sovullum mit dem gleichnamigen Salzbergwerk, wegen der Farbgebung auch „die Weiße Zeche“ genannt. Die Farbe der salzüberkrusteten Gebäude sind wirklich fast alle weiß und passt sich auch so in der kargen Landschaft mit den Halden der verschiedenen Salze an, was wiederum eine eigenartige Atmosphäre erzeugt. Hier werden Salze verschiedener Art abgebaut, darunter das Natravit, einer ungeheuer kostbaren Salzsorte, die nur hier vorkommt. Das Natravit ist mit minimalen Hyperkristall-Beimengungen angereichert. Dieses Salz wird wie ein Edelstein gehandelt und ist natürlich an der Rohstoffbörse sehr begehrt – mit dementsprechenden Höchstpreisen. Dieses essbare Salz soll angeblich die Sinne schärfen und hat auch nachweislich lebensverlängernde und kosmetische Effekte. Früher war dieses Gebiet eine Wüste. Darum ist das Klima hier auch heiß (bis +50 C am Nachmittag sind möglich), trotz der hellen Farbe der Gebäude und der Umwelt. Deswegen wurden hier auch früher Sklaven hingeschickt. Der riesige, 330 m hohe Turm hinter den Halden ist der Hauptförderschacht, die übrigen Schächte sind Seilfahrt-, Material- und Wetterschächte. Dazu gibt es noch Salzveredelungsanlagen.

Die Hendrosa-Stahlwerke von Mal auf Dorgon (C) Stefan Wepil
Die Hendrosa-Stahlwerke von Mal auf Dorgon
(C) Stefan Wepil

Hendrosa-Stahlwerke: in den frühen Epochen wurde hier auch Stahl hergestellt. Aufgrund ihres Stolzes über den schon damals riesigen Stahlwerk haben die Einwohner von Mal beschlossen, es nicht abzureißen, sondern zu modernisieren und dann einfach ein neues Stahlwerk „drumherum“ zu bauen, als sie dazu übergingen, Durit herzustellen – das sind die futuristischen „Teekannen“ links im Bild. Aber auch diese Anlage ist nicht mehr im Betrieb, nachdem sie genügend Hüttenanlagen auf fremden Planeten, Monden und Asteroiden errichtet haben. Diese Anlage ist nun nur noch eine Notreserve und ein Technik-Museum. Auch hier gibt es viele Holovorführungen, die die Geschichte lebendig halten.

Der Kadula Park von Mal auf Dorgon (C) Stefan Wepil
Der Kadula Park von Mal auf Dorgon
(C) Stefan Wepil

Südlich der Zona Industria liegt noch der Kadula-Park, ein ehemaliges Braunkohle-Tagebaugebiet, das in der aktivsten Zeit etwa so groß wie die Schweiz gewesen sein muss, nun aber meistens rekultiviert mit „durchgestylten“  Landschaften ist. Jedoch ist ein kleineres Gebiet übrig geblieben, das ursprünglich geblieben ist und immerhin eine Fläche der dreifachen Größe aller aktiven Braunkohle-Tagebaugebiete Alt-Terras umfasst. Dort stehen immer noch die sorgsam gepflegten Maschinen, die mit den Pendants auf Terra nahezu gleichen. Auch der Braunkohleabbau unterstand dem Montanum Dorgonum, der hier auch seine „Museumssparte“ eröffnet hat. Auch für Biologen ist dieses Gebiet vom Interesse wegen der seltenen Arten in der Ruderalvegetation und einiger Insekten- und Kleintierarten.