Codex Occassus

Uralte Überlieferungen des dorgonischen Volkes

Ein weiteres Rätsel aus der mystischen Vorzeit Dorgons stellt der sogenannte Codex Ocassus dar. Hierbei sei jedoch angemerkt, dass die nachfolgenden Ausführungen selbst innerhalb der dorgonischen Geschichtsforschung äußerst umstritten
sind und nur von einer Minderheit der Mitglieder der Rhetoricum Scientia vertreten werden. Diese Anmerkung muss allerdings dahin gehend ergänzt werden, dass sich die Zweifel nicht auf die Herkunft und Existenz des Artefakts aus einer
weit im Dunkel der Geschichte zurückliegenden Zeit beziehen, sondern allein und ausschließlich auf die Entzifferung der geheimnisvollen Symbolsprache, die in Form von Strahlungshologrammen auf mehreren Zylinderebenen aus dem Artefakt
extrahiert wurden.

Der Codex wird offiziell das erste Mal vor etwa 95 ??000 Jahren auf Patronn von Domulus, dem Gründer des neuen dorgonischen Reiches, gefunden. Angeblich, und da verlassen wir bereits die Welt der reinen Fakten, entwickelte Domulus unter
dem Einfluss des Codex die technologischen Grundlagen, um die Sklaverei der Charkos zu beenden. Hier scheinen sich jedoch der Codex und die Legende des Protector Dorgonis zu widersprechen. Wie dem auch sei, Jahrtausende später konnte
das Alter des Codex durch genaue Materialanalysen auf etwa zwei Millionen Jahre bestimmt werden. Wieder vergingen mehrere Jahrtausende, in denen unzählige Wissenschaftler versuchten, die rätselhafte Symbolschrift des Codex zu
entziffern. Nachdem alle Versuche gescheitert waren, geriet das Artefakt in Vergessenheit, bis schließlich Flaviur Arranius nach einem Weg suchte, Unsterblichkeit zu erlangen. Für seine Anhänger war und ist er der größte Wissenschaftler
des dorgonischen Volkes, für seine Gegner allerdings der größte Scharlatan und Betrüger, der je Mitglied des ehrwürdigen Rhetoricum Scientia geworden war.

Nun, Flaviur Arranius erreichte sein Ziel, er veröffentliche das Testament der Ahnen, wie er die Entschlüsselung der Symbolschrift der geheimnisvollen Hologramme nannte. Dieses Testament berichtete von der Größe der Vorfahren, die vor
über zwei Millionen Jahren, angeblich den Göttern gleich, zwischen den Sternen gelebt und geherrscht hatten. Hiermit erreichte er vor allem im einfachen Volk eine Popularität, die ins Unermessliche stieg.

Doch auf den steilen Aufstieg folgte ein umso tieferer Fall. Wenige Wochen nach der Veröffentlichung seiner sensationellen Enthüllungen fand man die Überreste, die eine Blasterladung von ihm übrig gelassen hatte. Der Mörder eines
unbekannten Volkes hatte versucht, zuerst das Genie und danach den Codex zu vernichten. Das Erstere war ihm gelungen, der Codex jedoch hatte den Attentäter getötet, indem er die Energie der Waffe auf ihn selbst zurückgeworfen hatte. Aus
den biologischen Resten konnte später festgestellt werden, dass er einer unbekannten humanoiden Rasse angehörte. Dieser geheimnisvolle Anschlag führte dann dazu, dass viele Jahrhunderte keinerlei Zweifel an diesem sogenannten Testament
geäußert wurden.