Historia Dorgon I

Vor vielen Milliarden Jahren schufen die Götter die Galaxis. Sie ließen sie Milliarden Jahre gedeihen, bis das erste Gewürm auf den unzähligen Planeten zu existieren begann.

Viele Millionen Jahre später widmeten sich die Götter dem Planeten Dorgon und schenkten ihm Leben – intelligentes Leben!

Die Tierwelt beherrschte einst diese prachtvolle Welt, doch der Mensch lief ihr den Rang ab und begann sich — auserkoren von den mächtigen Göttern — zu entwickeln.

Die Götter, sie lebten in den tiefen der Galaxis in ihren erhabenen Sternenschiffen und Welten, die für ein normalsterbliches Lebewesen nicht einmal annähernd vorstellbar noch erreichbar waren.

Der Gottvater Atumre spendete mit seiner Kraft das Licht aller Milliarden Sonnen. Über die Leere und Finsternis zwischen den Sternen regierten Anjetus und Nebtadjeser. Sie zogen die verstorbenen Seelen in das Nichts und führten sie zu neuen Aufgaben im Paradies oder schickten sie in die Hölle. Aus der Kraft aller Sterne war einst Atumres Sohn geboren: DORGON!

Vor zweihunderttausend Jahren traten die ersten Völker in Erscheinung. Sie waren primitive Nomaden und zogen von Land zu Land.

Viele Tausende von Jahren befehdeten sich die Stämme gegenseitig, nichtsahnend von der kosmischen Bestimmung, die einst ihre Nachkommen erfahren werden.

So geschah es achtzigtausend Jahre später, dass sich die ersten Stämme zu festen Siedlungen zusammenfanden, die dann die ersten Reiche bildeten.

Doch die Zeit und das ewige Eis verwischten ihren Spuren. Die alten Hochkulturen existieren nur noch in den Legenden und Trinkgeschichten der Krieger.

Uns ist bekannt, dass es einige Tausend Jahre später eine gigantische Wanderung der Stämme über die Erde gab. Sie vermischten sich, tauschten ihre Kulturen miteinander aus und bildeten die ersten standhaften Völker und Reiche.

Im Laufe der Jahrhunderte setzte sich ein Volk durch — die Ägonen! Ein stolzes und starkes Volk, das sich anschickte zur größten Macht der Götter Welt zu werden.

Prunkvolle Städte, heroische Schlachten und starke Helden prägte die Ära dieses Volkes. Doch sie waren nicht die Auserwählten – noch nicht…

Die Geschichtsschreiber von einst gestehen der goldenen Zeit der Ägonen fünftausend Jahre zu, bevor sie von den Sulviten abgelöst wurden.

Lange und blutige Kriege überzogen das Land. Frauen wurden gemeuchelt, Häuser und ganze Städte verbrannt, dann verfiel das glorreiche Reich der Ägonen zu Staub.

Versklavt von den Sulviten verloren die Ägonen immer mehr an Bedeutung. Die Zeit degradierte sie zu einem drittklassigen Volk.

Das Zeitalter der wilden Sulviten begann. Die Barbaren aus der Steppe, dem kalten Norden, plünderten und brandschatzten alle bekannten Zivilisationen unserer Welt.

Da geschah ein Wunder und ein Zeichen! Der Prophet, der Abgesandte der Götter, DORGON, erschien und stellte sich allein und unbewaffnet vor die Armeen der finsteren Sulviten, angeführt von dem Teufel Sethophia.

Der Erlöser ermahnte die Sulviten und forderte sie auf, die Waffen niederzulegen. Und der zu Fleisch gewordene DORGON sprach, alle Völker sollten sich verbrüdern und den Streit begraben. Sie sollten in Frieden zusammenleben und sich auf die Ereignisse der Zukunft vorbereiten, denn eine Gefahr war im Kommen.

Vergöttert von den Ägonen und anderen versklaven Völkern, ausgelacht von den Sulviten, wurde DORGON ermordet. Bei lebendigem Leibe wurde der Abgesandte der Götter verbrannt, seine Gebeine in alle Himmelsrichtungen verteilt.

Die Sulviten waren am Höhepunkt ihrer Macht, regierten blutig über die ganze bekannte Welt, da suchte sie die Prophezeiung DORGONs heim.

Die Tiere landeten! Spinnen, gigantisch und intelligent – aber ebenso so brutal – kamen aus den Sternen. Waren sie auch Abgesandte der Götter? Waren sie die Bestrafung für die Sulviten? Waren sie die Prophezeiung, von welcher der geheiligte DORGON sprach?

Doch warum bestraften sie alle? Sie machten weder vor Ägonen, Träader, Karponen noch vor den religiösen Otzonen halt. Alle wurden verschleppt und kamen in den Bauch der Invasoren.

Das war vor vielen Tausend Jahren, doch nichts hat sich bis heute geändert. Wie Vieh werden wir gezüchtet und zur Schlachtbank geführt.

Die Spinnen mit dem diabolischen Namen Charkos sind uns weit überlegen. Sie besitzen Techniken, die von den Göttern stammen müssen.

Die Götter…

Der Glauben an sie verfliegt, denn mehr und mehr zeigen uns die Charkos, dass unsere Welt nur eine von vielen ist. DORGON sprach auch davon, wir wären die Auserwählten, doch wie konnten wir es sein?

Die Priester sind am Ende. Die Charkos erzählen uns von Völkern, die durch das Universum fliegen, und dass unsere Götter nur Hirngespinste sind. Sie brechen uns in aller erdenklicher Hinsicht.

Ich werde das Ende unserer Zivilisation nicht miterleben müssen. Aufgewachsen und gestorben in Knechtschaft, das ist mein Schicksal gewesen.

Ich bete zu Dorgon und seinen Göttern, dass meine Nachfahren eine bessere und glorreichere Zeit haben werden.

Doch sie sollen an diese finsteren Zeiten erinnert werden. Sollten meine Zeilen, die Chronik des Leidens unseres Volkes, die Nachwelt erreichen, so hatte mein Leben doch einen Sinn gehabt.

Möge sich Dorgons Prophezeiung eines Tages erfüllen…

Aus dem Buch des Asumas, vor ca. 100.000 Jahren