TAKVORIAN

Die TAKVORIAN hatte ihren Metagravflug beendet und trat in einen Orbit um Stiftermann III ein.

»Wir sind da, Sir. Vor uns liegt die BASIS«, meldete Coreene Quon, der weibliche erste Offizier.

Joaquin Manuel Cascal, dem die Meldung gegolten hatte, wandte sich dem Hauptschirm zu und meinte: »Zeigen Sie mal her.«

Der Bildschirm, der bisher Stiftermann III mit den dazugehörigen Daten gezeigt hatte, flackerte kurz, dann konnte man auf dem Bildschirm das gewaltigste Raumschiff sehen, das die Menschheit jemals gebaut hatte – außer dem legendären OLD MAN, versteht sich.

Cascal schluckte hörbar.

»Großer Gott, was für ein Raumschiff!«

Aus dem hinteren Teil der Kommandozentrale vernahm er ein zustimmendes Knurren, das wohl von Tolk stammte.

Man hatte Cascal während des Flugs schon einiges über die BASIS erzählt – aber dieser Anblick übertraf seine kühnsten Erwartungen.

Der Grundkörper des Schiffes war ein Diskus mit 9.000 Metern Durchmesser. Der Diskus wurde von einem 1.500 Meter dicken Ringwulst umgeben, der an zwei Stellen durchbrochen war, an denen sich vorne das 2.500 Meter lange, keilförmige Zentralsegment und hinten der Triebwerkssektor mit einem Durchmesser von 6.000 Metern befanden. Insgesamt hatte die BASIS die phantastische Länge von 14 Kilometern.

»Eine Schande, was sie mit diesem Schiff gemacht haben«, sagte Cascal dumpf. »Das wäre uns nicht passiert.«

»Sir?« fragte Quon verwirrt.

»Vergessen Sie’s.«

»Wie Sie wünschen.«

Cascal war immer noch überrascht, wie schnell die von ihm eingeführte Kommandostruktur gefruchtet hatte. Eigentlich war es ja nur eine Änderung, die dazu dienen sollte, dass Cascal und Tolk sich etwas heimisch fühlten. Cascal war eben der Überzeugung, dass es nichts brachte, wenn man die Leute dazu zwang, sich gegenseitig zu duzen.

Darüber hinaus war er erfreut, wie gut die Zusammenarbeit mit seinem weiblichen Ersten Offizier klappte. Seine anfängliche Skepsis war längst dahingeschwunden.

Die Besatzung der TAKVORIAN war überhaupt sehr diszipliniert. Das hatte jedoch bei der Vernichtung Sverigors auch nichts genützt. Zwar hatte Cascal am eigenen Leib und an der eigenen Seele erfahren, dass die Sverigen mit ihrer Korrektheitsbehörde genauso fanatisch und skrupellos waren, wie die Mordred. Doch die Zerstörung eines Planeten und damit der Tod von fast zwei Milliarden Lebewesen war unentschuldbar. Es hätte einen besseren Weg geben müssen. Doch die Mordred wollte solche Wege nicht gehen.

Nun mussten sie auf der BASIS nach dem Somer Sruel Allok Mok suchen, der seit Oktober des letzten Jahres Undercover ermittelte. Der Kontakt zu Sam war vor einigen Tagen abgebrochen. Cascal wollte den Somer finden.