Will Dean und Sam

Die Space-Jet mit Will Dean und Sam alias Sruel Allok Mok an Bord befand sich auf einer ihrer Metagravetappen. Die TOBRUK war ihnen nach wie vor auf der Spur.

Will Dean ließ sich völlig ermattet in einen Sessel fallen.

»Lange halte ich das nicht mehr durch.«

»Naja, es ist nicht mehr allzu weit.«

»Wie sind Sie eigentlich zu Camelot gekommen?«, fragte Dean, während er sich nun daran machte, das Hyperfunkgerät zu installieren und sich überlegte, wie er unbemerkt einen Funkspruch in Richtung Camelot schicken konnte.

»Das ist eine lange Geschichte. Mein Vater war ein einflussreicher somerischer Diplomat. Wohl auch wegen seines Einflusses habe ich mich seit frühester Kindheit für die Kultur der Galaktiker interessiert. Ich entschloss mich, Botschafter zu werden und zwischen den Völkern zu vermitteln.

Das ist mir, glaube ich, bisher auch ganz gut gelungen.«

Beiläufig übergab der Somer dem TLD-Agenten einen Datenträger mit Verschlüsselungscodes und speziellen Funksprüchen für Camelot. Dean hoffte, dass das Hyperfunkgerät keine spezielle Hard- oder Software zur Übermittlung benötigte. Sam fuhr fort.

»Vor etwas mehr als fünf Jahren, also im Jahre 1285 Neuer Galaktischer Zeitrechnung, signalisierte Camelot, dass es Interesse an mir hätte. Ich teilte ihnen jedoch mit, dass mich nur Perry Rhodan persönlich zum Beitritt bewegen könnte. Denn ich sympathisierte mit Camelot in erster Linie deswegen, weil es mit Rhodan unter der Führung eines Mannes stand und immer noch steht, der dieselben hohen ethischen und moralischen Vorstellungen besitzt wie ich auch.

Schließlich trafen wir uns bei der Jungfernfahrt der LONDON. Er…«

Sam legte eine Pause ein. Die Erinnerung war noch zu gegenwärtig. Das Geschehene hatte tiefe Spuren hinterlassen. Bei dem tragischen Untergang des Schiffes fanden fast 10.000 Lebewesen den Tod.

Sam litt bis heute darunter. Immer wieder wurde er von schrecklichen Alpträumen geplagt. Außerdem hatte das Ereignis bei dem Somer eine krankhafte Furcht vor Wasser hinterlassen.

Er traute sich an keinen See und an kein Meer mehr heran.

»Nun, die Katastrophe der LONDON ist Ihnen sicher ein Begriff. Die Erinnerungen sind noch sehr lebhaft, weshalb ich auf eine detaillierte Ausführung des Unterganges verzichte.«

Will nickte verständnisvoll.

Er wusste von dem Schicksal der LONDON. Die Medien hatten das Thema vor fünf Jahren ausgeschlachtet.

»Und was machen Sie seither?«

»Ich setze mich öffentlich für Camelot ein und versuche, das Image der Organisation zu verbessern. Außerdem…«

»Wir treten wieder in den Normalraum ein«, unterbrach ihn Dean.

Sam las die Daten ab, die er von seinen Geräten erhielt.

»Wir befinden uns im Dwarf-System, 89 Lichtjahre von Stiftermann III entfernt. Gewissermaßen ein Katzensprung. Durchmesser der Sonne 673.000 km, ein Planet, Dwarf I, Durchmesser 4570 Kilometer. Und so weiter. Wir sind knapp 18 Kilometer von der berechneten Position entfernt herausgekommen. Die Sonne ist übrigens zu klein, um uns als adäquater Ortungsschutz dienen zu können.«

»Wann können wir wieder eine Etappe fliegen?«

»In frühestens zehn Minuten. Die Berechnungen laufen noch.«

»Hoffentlich halten wir bis dahin durch.«

Dean seufzte. Dann lächelte er kurz. Es war ihm gelungen, das Hyperfunkgerät zu installieren und die Codes von Camelot einzugeben. Er wählte zwei Frequenzen nebst Empfänger aus: Camelot und den TLD. Die Nachricht lautete selbstironisch: Eine Schwalbe und ein unheimlich gut aussehender Terraner im System der Zwerge. Kurs nach El Dorado der Galaxis. Hilfe!