Epilog

Die Welt Sverigor lag vor Cauthon Despair. Sie war zum Greifen nahe. Zumindest von seiner Perspektive aus.

Die Nachrichten der vergangenen Stunden waren katastrophal. Oberst Kerkum hatte berichtet, Nummer Fünf lebte nicht mehr. Die Dorgonen hatten Mashratan mit unbekanntem Ziel verlassen. Vermutlich steuerten sie ins Deejabay-System oder nach Dermos. Niemand wusste genau, was diese eitlen Dorgonen weiter planten. Weder der kaiserliche Legat Seamus, noch sein militärischer Admiral Petronus und erst recht nicht der kaiserliche Großneffe Nersonos machten den Eindruck, als würden sie ernsthaft mit der MORDRED kooperieren. Vermutlich war der Kontakt mit der Organisation für sie nur Mittel zum Zweck.

Nummer Fünf und Nummer Sieben waren tot. Die Allianz mit Kerkum war angekratzt. Trieb der Oberst doppeltes Spiel mit der MORDRED? Rhifa Hun hatte erwähnt, dass Nummer Sechs und Nummer Neun enttarnt worden waren.

Immer mehr hing von einer erfolgreichen Operation auf Sverigor ab. Die Operation gegen den Kanzler der Saggittonen, Homer G. Adams, Cistolo Khan, Joak Cascal und Sandal Tolk musste gelingen.

Der Tod von diesen wäre ein Sieg für die MORDRED. Die Saggittonen würden vermutlich mit Krieg gegen die Milchstraße drohen oder sich für immer aus der Lokalen Gruppe zurückziehen. Camelot wäre führungslos, wenn Adams hinüber wäre und die ohnehin unfähige Erste Terranerin würde ihren besten Mann mit Cistolo Khan verlieren.

Doch war das der Weg, den Despair wirklich bestreiten wollte? Natürlich wollte er seine Rache nehmen und ein ebenso respektierter wie gefürchteter Mann in der Milchstraße werden. Er wollte die Gesellschaft verändern, doch dazu musste er Feuer mit Feuer bekämpfen.

Aber waren Gestalten wie Rhifa Hun und Oberst Kerkum wirklich die richtigen Anführer? Despair verachtete den wahnsinnigen Kerkum zutiefst. Bis auf seine Liebe zum Solaren Imperium teilte er nichts mit dem Despoten von Mashratan.

Und Rhifa Hun? Der Anführer der MORDRED war über sieben Jahre lang Despairs Mentor gewesen. Doch er beging Fehler und zog im Vergleich zu Cau Thon eindeutig den Kürzeren. Despair hatte sich immer wieder für einen Militärschlag ausgesprochen. Er war strikt gegen zivile Ziele gewesen, wenngleich viele Zivilisten sich zahlreicher Verbrechen schuldig gemacht hatten. Und sei es nur, dass sie weggesehen hatten.

Despair kannte die wahre Identität von Rhifa Hun nicht. Niemand tat das. Dennoch war es diesem Wesen gelungen, eine paramilitärische Organisation zu gründen und Erfolge damit zu verbuchen. Aber war Rhifa Hun auch befähigt, ein starkes und gerechtes Imperium aufzubauen und zu regieren? Konnte er ihm bedingungslos folgen?

Die Dorgonen waren die unbekannte Komponente in diesem Spiel. Cau Thon hatte den Kontakt mit ihnen hergestellt. Doch welche Ziele verfolgten sie? Beabsichtigten sie die Milchstraße ihrem Sternenreich einzuverleiben?

Despair atmete tief durch und konzentrierte sich auf die bevorstehende Aufgabe. Zweifel waren jetzt unangebracht. Die Cameloter und Terraner mussten unschädlich gemacht werden. Das würde Instabilität und Chaos für die Milchstraße bedeuten und der MORDRED ein schnelles Handeln ermöglichen. Cauthon Despair blickte auf die blaugrüne Welt Sverigor. Er war sicher, dass dort in wenigen Stunden galaktische Geschichte geschrieben würde.

 

ENDE

 

 

Im nächsten Roman schildert Nils Hirseland die Ereignisse auf Sverigor. Wird es der MORDRED gelingen, Aurec und die anderen zu töten oder kann der Terrororganisation ein weiterer schwerer Schlag zugefügt werden? Mehr darüber in Band 14:

Der Terror der MORDRED