»Raumschiffe!«, rief Rhodan. »Die Rettung kommt!«
Auch die anderen in den Kapseln bemerkten das. Sie winkten den Space-Jets zu.
»Das sind galaktische Schiffe«, stellte Sam fest.
»Die FREYJA«, erkannte Perry Rhodan. »Ein Raumschiff von Camelot.«
Wyll wollte einen Freudenschrei loswerden, doch wieder tauchte ein Raubfisch auf. Er warf das Holz um. Wyll fiel ins Wasser, tauchte aber sogleich wieder auf. Rosan schwamm etwas weg, doch das Wesen nahm die Verfolgung auf.
»Rosan!«, schrie Wyll verzweifelt. Er brach etwas von dem Holz ab und warf es auf das Tier. Dieses reagierte auch.
Rosan hatte inzwischen eine der Kapseln erreicht.
»Wyll, schwimm weg!«, rief sie entsetzt.
Doch er konnte nicht mehr. Er hatte keine Möglichkeit sich zu verstecken. Das Raubtier raste mit weit geöffnetem Mund auf ihn zu.
Wyll hörte Rosan verzweifelt nach ihm rufen.
»Leb wohl, ich liebe dich auch, Rosan!«
Ein Koloss fiel platschend vor ihm auf das Wasser. Die vier Arme umklammerten den Körper des Haies und rissen ihn auseinander. Dann hielt das schwarze Ungetüm auf Wyll Nordment zu.
Das eigenartige war, dass dieses Wesen vor einer Minute noch nicht da war. Es fiel einfach vom Himmel ins Wasser. Direkt auf das Raubtier. Auf dem Giganten mit den drei roten Augen, die leuchteten, saß ein pelziges Wesen mit einem Zahn, welches sich das Wasser aus dem Fell schüttelte. Es sah aus wie das Stofftier von Rosan. Das Wesen grinste breit, als es zusammen mit dem Koloss auf Nordment zu schwamm.
»Du bist gerettet! Wir haben das sogar kostenlos gemacht«, hörte Wyll die schrille Stimme des Wesens sagen.
Er war sprachlos. Neben ihm landete eine amphibische Fähre auf dem Wasser. Sie holten Rosan, Perry Rhodan, Sam und etwa zweihundertfünfzig Andere aus dem Wasser. Dann spürte Wyll, wie er wie von Geisterhand hochgehoben wurde. Er wusste nun, wer die Beiden waren, Icho Tolot und Gucky.
Auf der Fähre stand ein weiterer Arkonide, der Rosan stützte. Wyll dachte zuerst, es sei Attakus Orbanashol, doch dann erkannte er seinen Irrtum. Es musste sich um Atlan handeln.
Perry Rhodan umarmte seinen Freund.
»Es wurde aber auch Zeit! Aber wie habt ihr uns gefunden?« wollte er wissen.
»Dannos Leute hatten einen Kontaktmann, der Lösegeld forderte«, erklärte Atlan. »Den konnten wir ausfindig machen. Wir folgten ihm bis UGCA 092.
Wir suchten und suchten seit Wochen. Dann stießen wir auf euren Hilferuf.«
»Etwas Grauenvolles muss passiert sein«, meinte Icho Tolot, als er auf das Meer sah.
»Ja, Tolotos. Etwas sehr grausames«, bestätigte Rhodan, dann blickte er zu Rosan, die zu dem verletzten Wyll rannte. Rhodan ging zu den beiden. »Tja, da ihr beide überlebt habt, muss ich wohl Wort halten. Ihr dürft nach Camelot. Dort könnt ihr Zwei in Ruhe leben.«
Er lachte und umarmte beide kurz.
»Siehst du, Rosan. Wir haben es beide geschafft«, meinte Wyll schwach.
»Sag jetzt nichts«, entgegnete sie und küsste ihn.
Attakus Orbanashol kam an ihnen vorbei als er aus einer der Kapseln kam. Er sah sie kurz an und ging resignierend weiter.
Er konnte das Glück der beiden nicht mehr verhindern. Weder seine Intrigen noch der Untergang der LONDON schafften es, ihre Beziehung zu zerstören. Nichts konnte zwischen die Liebe von Wyll Nordment und Rosan Orbanashol kommen.
Die Space-Jets und Gleiter hatten inzwischen alle in den Rettungskapseln befindlichen Überlebenden aufgenommen. Sie wurden zu den Fähren gebracht und versorgt. Einige litten an Unterkühlung oder Schocks. Sie mussten sofort medizinisch versorgt werden.
Auf der See trieben noch einige Überreste der LONDON, wie Stühle, Türen, Schotts oder andere schwimmende Gegenstände.
Gucky und Icho Tolot standen still am Rand der Fähre und sahen traurig auf das Meer. Sie hatten die schreckliche Nacht nicht miterlebt, doch wussten sie, dass etwa 11.000 Lebewesen einen grausamen Tod erlitten hatten.
Perry Rhodan dachte an Rodrom. Er schwor ihm Rache für das, was er getan hatte. Doch auch für Gaton und seine Hansesprecher würde der Untergang der LONDON ein Nachspiel haben.
Dann dachte er wieder an die über 11.000 Männer und Frauen, die ihr Leben ließen.
»Euer Tod wird gerächt werden«, versprach er.
Atlan ging zu ihm.
»Hast du einen Wunsch, Barbar?«
»Ja, ab nach Hause!«