Die WORDON erreichte angeschlagen die Werft von MODRORs Burg. Der Rote stand in der Kommandozentrale und verspürte Genugtuung über seinen letztendlichen Sieg. Zwar hatte Perry Rhodan erneut überlebt, doch er hatte zum ersten Mal die Macht Rodroms zu spüren bekommen. Von nun an wusste Rhodan, welch kosmische Macht es auf ihn abgesehen hatte.
Zukthh informierte Rodrom über die Landung. Diesmal verzichtete die rote Inkarnation auf einen dramatischen Auftritt vor seinem Herren und Meister. Er löste sich vor Zukthhs Augen auf und verstofflichte in den Hallen des MODROR. Bedächtig betrat er den Thronsaal. Eine Manifestierung MODRORs erwartete ihn dort bereits.
Worte waren unnötig gewesen. Sein Meister wusste von Rodroms Begegnung mit Perry Rhodan.
»Bedauerlich, die Saggittonen werden schon bald DORGON unterstützen«, stellte MODROR nüchtern fest.
Rodrom verneigte sich voller Demut. Es war sein Versagen gewesen und doch wähnte er einen Vorteil an dem Intermezzo zu sehen. Perry Rhodan hatte für einen geringfügigen Sieg viele Leben lassen müssen. Das befriedigte Rodrom zutiefst.
»Was sind diese armseligen Wesen im Vergleich zum Kampf zwischen mir und DORGON?«, wollte MODROR wissen. »Nichts! Zwar weiß Rhodan nun um unsere Kompromisslosigkeit, doch er wird auch gewarnt sein.«
Rodrom schwieg. Was hätte er auch einbringen können? Die Worte seines Herren waren voller Weisheit.
Hinter ihm öffnete sich eine Tür. Eine humanoide Gestalt trat ein. Sie erinnerte Rodrom an einen Terraner, doch das Wesen war in ein schwarzes Gewand eingekleidet. Eine schwarze Kutte verhüllte das rotfarbene Gesicht. Kurz bevor es MODROR und Rodrom erreicht hatte, verneigte es sich vor seinen Gebietern. Dann stand es wieder auf und schritt auf die beiden zu. Rodrom betrachtete den Stab aus purem Carit, der Legierung des Ultimaten Stoffes, den der Besucher in seiner rechten Hand hielt. Knallend schlug er mit der Unterseite des mit einem Totenkopf verzierten Stabes auf den Boden. Mit der linken Hand griff er zu seiner Kapuze und legte sie nach hinten.
Das rote, haarlose Gesicht des Mannes zuckte vor Anspannung. Die gelbroten Augen schienen Funken zu versprühen. Rodrom musterte den Sohn des Chaos eingehend. Er starrte auf das Mal der drei sich kreuzenden Sechsen auf dem kahlen Schädel.
»Cau Thon, mein Sohn! Sei willkommen«, grüßte MODROR milde. »Berichte!«
Cau Thon kam zwei Schritte näher.
»Die Mordred ist einsatzbereit. Der Silberne Ritter Cauthon Despair wird seine Bestimmung erfüllen. Welch ironische Schicksalsfügung, dass die Mordred sich einer Sekte bediente, um die LONDON zu entführen«, berichtete Cau Thon.
MODROR forderte den Sohn des Chaos auf, fortzufahren. Thon kam dem Wunsch seines Meisters unverzüglich nach.
»Die Dorgonen werden uns unterstützen. Es existiert bereits Kontakt mit der Mordred. In wenigen Jahren wird sie zu großen Taten bereit sein. Alles entwickelt sich nach Eurem Plan, Meister«, beendete Cau Thon seinen Bericht.
MODROR begann zu erlöschen. Doch die beiden roten Gestalten hörten noch seine Stimme.
»Noch ahnen die Terraner nichts von ihrem Unheil. Rodroms Feldzug gegen dieses Schiff war ein unbedeutender Anfang. Große Ereignisse werden das Universum noch erschüttern!«
ENDE
Die LONDON ist untergegangen und hat 10.023 Wesen in den Tod gerissen. Doch der Mythos des Luxusraumschiffes lebt weiter. Denn knapp viereinhalb Jahre später läuft die LONDON II vom Stapel. Dieses Ereignis wird jedoch nicht überall bejubelt.
Band 9 wurde ebenfalls von Nils Hirseland verfasst und trägt den Titel:
DIE RACHE DES MASCANTEN