6.
Die Gefahren der Milchstraße

Eine TE-1-Dokumentation über die gefährlichsten Extraterrestrier in der Milchstraße. Zusammengefasst und kommentiert von Starmoderator Bekket Glyn.

Ein schonungsloser Bericht von Bekket Glyn von Terra Eagle One (TE-1)

»Ad Astra, Terraner! Mein Name ist Bekket Glyn und ich bringe euch nichts als die Wahrheit. Heute berichte ich euch über die kulturellen Besonderheiten unserer außerirdischen Freunde

Beim letzten Wort verzog der Terraner den Mund.

Bekket Glyn wanderte um einen Kochtisch herum. Dort standen transparente Behälter mit lebendigen Würmern.

»Seht sie euch an. Die kleinen süßen Muurt-Würmer. Sie winseln, sie betteln um ihr Leben.«

Nun wurde ein Hologramm eingespielt. Ein Jülziisch blickte gierig auf die Würmer herab. Er öffnete den Behälter nahm zwei Muurt-Würmer heraus.

»Doch ein Blue kennt kein Erbarmen. Er verspeist einen Muurt-Wurm lebendig. Voller Genuss und ohne Reue stopft er das arme Getier in seinen langen, nimmersatten Stielhals. Das ist die abscheuliche Kultur eines Blues. Bei ES, was bin ich stolz ein Terraner zu sein!«

Bekket Glyn schüttelte angewidert den Kopf. Er klatschte zweimal in die Hände und der Kochtisch und der Blue verschwanden. Um Glyn herum wurde es dunkel. Exotische Sträucher und Bäume sprossen aus dem Boden.

»Eine weitere Gefahr aus der Milchstraße bildet das Volk der Topsider«, begann Glyn, da erschien schon ein holografisches Abbild der Rasse. »Diese Echsen sind kalt. Sie kennen keine Liebe, keine Gnade und keine Freundschaft. Sie sind durchaus starke Kreaturen, aber ebenso brutal und gefährlich. Das Wort Terraner ist ein Schimpfwort. Eine Beleidigung für sie. Und so ein Dreckspack sollen wir auf Terra dulden? Sie verachten uns doch nur! Mir wird übel beim Anblick dieser aufrecht gehenden Krokodile. Der Herr nahm uns die Saurier vor Millionen von Jahren. Das war gut so. Verarbeitet sie zu Handtaschen, aber lasst nicht zu, dass sie uns nicht unsere Jobs wegnehmen oder für lau auf unsere Kosten leben.«

Glyn referierte weiter aufgeregt über die Vielfalt in der Milchstraße. Dabei rümpfte er die Nase.

»Die Vielfalt, die Multikulti-Ideologie der Rhodanisten und ihrer Helfershelfer ist gescheitert. Die Terraner hatten in den letzten 55 Jahren keinen Bock auf fremdartige Kulturen, die ganze Stadtteile okkupieren, ihre Götzenkreaturen überall aufstellen wollen und uns zutiefst ablehnen. Doch Rhodans Statthalterin Daschmagan will noch mehr kriminelle Aliens nach Terra holen.«

Es wurden Holografien von weiteren Völkern aus der Milchstraße eingeblendet. Zu jedem ätzte der Moderator eine verächtliche Bemerkung. Die Swoons gehörten auf ein Sandwich, die Naats konnten nicht bis drei zählen. Zu den Unithern fiel ihm »Trööt« ein. Beim Anblick der Cheborpaner schüttelte sich Glyn nur. Er zog weiter über Asporcos, Paramags, Mooffs, Dron und Gefirnen her.

»Irgendwann werden wir die Sklaven all dieser Ekelkreaturen werden. Denkt daran. Während wir Rhodans staubige Füße küssen, wird er uns mit einer Peitsche in die Fresse schlagen.

Ad Astra, Terraner!«

Am Ende wehte Bekket Glyn mit seinem LFT-Wimpel. Dann folgte die Werbung. Der folgende Spot warb für Muurt-Würmer in Tunke nach jülziischer Art.