Zona Industria

Die Zona Industria ist ein riesiges Industriegebiet, das südlich von Dom liegt und diese Stadt wie ein Gürtel umspannt. Dominiert wird dieses Gebiet von zwei Riesenstädten Mal und Shihuk.

Zwischen den Städten und in ihren Randbezirken gibt es riesige Anlagen, Werften, Bergwerke, Manufakturen und auch “kleinere” Städte. Das Meiste ist stillgelegt, anderes wurde als Denkmal mit Umnutzung oder als Reserve erhalten. Viele der Industrieanlagen wurden während der Charkos-Kriege stark beschädigt, aber dann wieder aufgebaut.

Zu den Sehenswürdigkeiten gehören unter anderem der Simum-Chemiepark, ein riesiges, ehemaliges Industriegebiet mit vielen Chemiewerken, viele noch funktionstüchtig. Er wird als Museum genutzt. Den Begriff “Chemie-Park” muss man wörtlich nehmen: um viele der teilweise künstlerisch verfremdeten Werke wurden riesige, stark blühende Parks und Waldgebiete angelegt, die eine bemerkenswerte Harmonie zwischen Technik und Natur vermitteln.

Simum-Chemiepark bei Mal auf Dorgon bei Nacht
(C) Stefan Wepil

Neben dem hier abgebildeten “Werk 5”, welches Museumsfunktion hat und deswegen so ursprünglich und auch weiterhin funktionstüchtig belassen wurde, ist noch “Werk 7” zu nennen. Dieses sollte ursprünglich aberissen werden, jedoch hat sich vor langer Zeit eine Künstlergruppe das Gelände erworben und zu einem bunten Kunstwerk umgestaltet.

Das von Künstlern umgestaltete Werk 7 im Simum-Chemiepark
(C) Stefan Wepil

Ebenfalls bedeutend ist die Tapalius-Kupferhütte, ein Zeugnis für Dorgons Kupferreichtum. Hierbei handelt es sich um das größte der Werke. Die Hütte ist ebenfalls ein bedeutendes Museum.

Die Tapalius-Kupferhütte bei Mal auf Dorgon
(C) Stefan Wepil

Der Montalon-Park war mal ein riesiges Bergbaugebiet, das aber vollständig rekultiviert wurde. Nun gibt es hier im tropischen Klima riesige, stark blühende Dschungel mit vielen exotischen Arten.

Man könnte meinen, in einem völlig natürlichen Gebiet mit intakter Ökologie zu sein, bis man dann überrascht einen Schacht der ehemaligen Großzeche Prosperus Maximus entdeckt. Dieser Schacht ist zum einen Geo-Museum, zum anderen aber auch ein Wanderer-Stützpunkt mit Restaurant und einer Art Herberge. Hier kann man sich auch über die Geschichte des Parks und über die hiesige Flora und Fauna informieren. Forscher haben herausgefunden, dass sich hier völlig neue Pflanzen- und Tierarten entwickelt haben.

Der rekultivierte Montalon-Park in der Zona Industria auf Dorgon
(C) Stefan Wepil

Die Stadt Scallio hat 8.7 Millionen Einwohner und ist eine eigenständige Großstadt im “Kreis” Mal. Sie hat einen leicht italienischen Flair und ist durchaus grün.  Dass die “großen” Städte hier “mitregieren”, stört die  Einwohner nicht, Hauptsache, sie bleiben für hiesige Verhältnisse wohlhabend.

Die Innenstadt von Scallio auf Dorgon
(C) Stefan Wepil

Beherrscht wird diese Stadt natürlich von der Großzeche Prosperus Maximus. Der Name ist Programm: Dieses Bergwerk, das auch einfach “ProMax” genannt wird,  war maßgeblich für den Wohlstand der Dorgonen verantwortlich und war auch gigantisch – es gab insgesamt 72 Schächte im Abbaugebiet. Bekannt und erhalten sind die Schächte der Anlage 4/5/6, der “Superschacht” Nr. 70, Schacht Nr. 2  und im Montalon-Park Schacht 9. Insgesamt sind noch 19 Schächte aus verschiedenen Epochen  erhalten.

Diese Zeche hat auch ein dunkles Kapitel. Zunächst ließ man hier auch Sklaven schuften, später wurden die Dorgonen von den Charkos zur Zwangsarbeit verpflichtet – mit entsprechend hohen Todesraten aufgrund der hohen Leistungsforderungen. Nach dem Sieg gegen die Arachniden hat man den Spieß umgedreht – nun mussten die überlebenden Charkos hier arbeiten, meistens als “Zugpferde”. Die Charkos wurden regelrecht “tot malocht” oder fielen giftigen Dämpfen, Unglücken und der großen Hitze zum Opfer.

Danach wurde die Anlage stillgelegt; die hier abgebildete Anlage 4/5/6  ist zum einen Museum und Gedenkstätte, zum anderen aber auch so etwas wie ein Kongresszentrum. Auch untertage wird die Anlage noch für wissenschaftliche Zwecke genutzt. Es gibt u. a. Anlagen für Teilchenphysik und sogar hyperphysikalische Einrichtungen, alles gut von der Außenwelt abgeschirmt. So ist man vor Unglücken sicher, und auch Messergebnisse werden nicht verfälscht.

Die Zeche Prosperus Maximus in der Nähe von Scallio
(C) Stefan Wepil

Schacht 2 ist einer der ältesten Schächte und wurde aus einer Art steinähnlichen “Beton” errichtet. Der Turm wirkt eher wie ein griechischer oder römischer Wachtturm; nur beim näheren Hinschauen erkennt man ihn als Förderturm, die Seilscheiben waren aus Holz und fehlen nun. Eingebettet ist die Anlage mit Maschinenhaus in einem Park und diente damals als Wetterschacht.

Der aus Stein errichtete Schacht 2 der Zeche Prosperus Maximus in Scallio
(C) Stefan Wepil

“Schacht 70” ist eine Besonderheit. Im Grunde genommen handelt es sich um eine “Batterie” aus 25 unterschiedlich hohen Einzelschächten, die schnelle Transporte von riesigen Mengen an Bodenschätzen ermöglichen sollen. Diese Anlage wurde nach einem damals neuartigem Konzept gebaut: fast alles unterirdisch, nur die Schachtaggregate, die wie ein Pilzbüschel bis 110 m Höhe in den Himmel ragen, und die Transportwege nach außen sind noch sichtbar. Selbst die Aufbereitung erfolgte unterirdisch. Die Schächte selbst reichten bis 2300 m tief und waren die tiefsten, die man je gebaut hat – aufgrund der großen Hitze (bis 220 C) erfolgte der Abbau vollrobotisch und positronisch gesteuert. Die Bergleute hatten nur noch die Aufgabe der Überwachung; bei Betriebsstörungen schickten sie dann Reparaturroboter aus, um eine solche zu beseitigen oder Reparaturen auszuführen. Nach der Stilllegung der Anlage wurde die Anlage umgebaut und zu einer trendigen Untergrundstadt umgebaut. Alles, was mehr als 1000 m tief war, wurde versiegelt – eine Kühlung wäre hier zu aufwändig. Nun gibt es Abenteuergebiete, Kunst- und Medienlandschaften und Industrie für Bedarfsgüter. Die Katakomben erinnern dabei fast an Dom. Dieses “Suburbana” hat 600.000 Einwohner.

Der “Superschacht” von Prosperus Maximus bei Scallio; nun Zugang zu einer U-Stadt
(C) Stefan Wepil

In der Stadt befindet sich auch ein bedeutendes Bäder- und Schwimmzentrum namens “Natalon”. Die Architektur besticht durch ihre Klarheit und die Verwendung von Glas und anderen transparenten Materialien, wie es schon die wasserblaue Fassade mit der Wellenform und das elegante Verwaltungsgebäude in der Mitte zeigen.

Die eigentliche Attraktion sind aber die “Schwebende Bäder”. Manch ein Besucher ist erstaunt über die riesigen Tropfen aus Glas und die glasartigen Baustoffe der Gebäude. Die Besucher dieser besonderen Becken steigen in Anlegestellen ein und ziehen sich dort um.

Vor Ort des Pools befindet sich außerdem eine Komfort-Zone und Gelegenheit zum Glücksspiel, nämlich im Casino online. Um dem Niveau des Pools gerecht zu werden, wurde beschlossen, es hier zu platzieren, anstatt in einem Industriegebiet. Jeder Besucher kann nach dem Baden im Pool ins Casino gehen.

Anschließend werden die Antigrav-Aggregate gestartet, so dass die “Tropfen-Becken” mitsamt den Besuchern in der Luft bis in 100 m Höhe schweben. Redundanzsysteme sorgen für eine hohe Sicherheit. Diese “Panorama-Schwimm-Becken” sind hochbegehrt und dementsprechend stark besucht. Kleine “Sprungbretter” in Höhen von 3 m bis 12 Metern werden flexibel per Formenergie erzeugt. Sogar Holo-Badepartys sind hier möglich. Im Badezentrum befinden sich auch eine riesige Wasserrutsche und eine Art “Wasser-Achterbahn”.

Das Natalon-Schwimm- und Badzentrum in Scallio in Dorgon
(C) Stefan Wepil

Zu den Schwebebädern hat man über “Gangways” wie bei den Flugzeugen Zugang. Besucher werden erst mit den Antigrav-Lifts auf die oberste Plattform gebracht. Hier werden die Badegäste auch kontrolliert. In der obersten Plattform befinden sich die Umkleidekabinen. Im schwarzen “Knauf” an der Spitze befinden sich die Antigrav-Aggregate zur Beförderung der Badegäste in den Becken hinein oder aus dem Wasser wieder heraus.

Zudem wird hier das Wasser nach einiger Zeit ausgetauscht und die Schwebebäder dann gereinigt und gewartet. Die Besucher erwarten beim Baden eine grandiose Aussicht.

Die Schwebebäder des Schwimmzentrums Natalon in Scallio
(C) Stefan Wepil

Nördlich von Scallio liegt noch der Industriehafen Porta Industria, wo man früher Rohstoffe, Baumaterialien, Bedarfsgegenstände, Maschinen, Aggregate, Waffen  und Nahrungsmittel aus Fabriken in den Handelskreislauf gebracht wurden.

Nun ist dieses Hafengebiet ein Museum und ein Not-Verteiler für Krisenzeiten. Heutzutage werden die Bedarfswaren mit schnellen Gleitern und Bahnen, aber auch mit Transmittern  in die Städte oder zum Raumhafen Astrae Dorgonum gebracht.

Der alte Industriehafen Porta Industria auf Dorgon
(C) Stefan Wepil